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Bewertungen für Holocaust-Gedenkstätte/ Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Sinn und Zweck des Denkmals/Mahnmals ist bekannt und unstrittig: Gedenken an Völkermord, Genozid, Holocaust, Shoa, an die industriell betriebene Vernichtung von rund 6 Millionen Juden durch die Nazis während deren Herrschaft im Deutschen Reich und den besetzten Gebieten. Über ein halben Jahrhundert sollten vergehen bis das inzwischen wiedervereinte Deutschland ein Mahnmal für die ermordeten Juden errichtete. Zwar gab und gibt es überall im Land einzelne Gedenkorte, aber weder die alte BRD noch die DDR noch das unter westalliierte Kontrolle stehende West-Berlin bekamen es in den vielen Jahrzehnten hin, ein zentrales Mahnmal zu realisieren. Zwar regte die deutsche Journalistin und Publizistin Lea Rosh (*1936) bereits 1988 den Bau eines zentralen Denkmals an, aber erst 1994 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Begleitet von unsäglichem Kompetenzgerangel und Ablehnung verschiedener Entwürfe konnte 2003 mit dem Bau des Denkmals nach dem immer noch umstrittenen Entwurf des US-amerikanischen Architekten Peter Eisenman (*1932) begonnen werden. Als Standort für das flächenmäßig monumentale Denkmal (19.000 m²) wählte man die Fläche ca. 200 m südlich vom Brandenburger Tor im alten Berliner Regierungsviertel – dort wo einst die nach 1945 abgerissene Stadtvilla von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels (1897-1945 Selbstmord) mit weitläufigem Garten stand. Zu Mauerzeiten war hier DDR-Grenzgebiet. Die feierliche Einweihung des „Denkmals für die ermordeten Juden Europas“ fand am 10.5.2005 in Anwesenheit ua. von Bundespräsident Horst Köhler (*1943 / CDU / Bundespräsident 2004-2010 Rücktritt) und Bundeskanzler Gerhard Schröder (*1944 / SPD / Bundeskanzler 1998-2005) und hunderten weiteren Gästen statt. Das Mahnmal, umgangssprachlich kurz „Holocaust-Mahnmal“ genannt, wird von der „Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ betreut. Zum Mahnmal gehört neben dem riesigen Stelenfeld noch der „Ort der Information“ am südöstlichen Rand (Cora-Berliner-Straße Ecke Hannah-Arendt-Straße). Ich habe mir für meinen Besuch dann auch nochmal fast 20 Jahre Zeit gelassen. Wie befürchtet fand ich es vor Ort noch schlimmer und scheußlicher als von Bildern und Filmen erwartet. 2711 (lt. Internet) graue, unterschiedlich große und unterschiedlich hohe Beton-Quader ohne Inschriften oder sonstiges Bildwerk – einfach nur Beton … Durch das Stelenfeld führen extrem schmale, zu allem Überfluss auch noch teils wellig angelegte Gänge. Solange der Besucher größer ist als die Betonklötze geht es ja noch. Wenn die Quader aber übermannsgroß werden, wirds klaustrophobisch eng und unübersichtlich – wie geschaffen für böse Menschen, die Besuchern böses wollen! Oder für Leute, die unbeobachtet böses tun wollen oder böses planen. Bei meinem Besuch waren einige Gänge wegen Schäden gesperrt und einige Bereiche mit übermannsgroßen Quadern waren vermüllt und/oder rochen extrem nach Unrat und Urin. Etliche Quader waren auch durch Risse im Beton oder Abplatzungen beschädigt. Im nördlichen Teil mit den ganz niedrigen Quadern werden die Betonblöcke scheinbar gerne und absolut unpassend als Rastplatz und Spielplatz genutzt. Abgesehen davon, dass solch ein Mahnmal sowieso kein Wohlfühlort ist, finde ich die Anlage wenig einladend. Und die Deutung des Stelenfeldes hat sich mir auch nicht wirklich erschlossen. Dem Architekten Eisenman wohl auch nicht, nennt er sein eigenes Werk (lt. Zitat bei wikipedia) doch selbst „Ort ohne bestimmte Bedeutung“. Andere sehen in den Betonblöcken die Gräber eines Friedhofs, symbolische Sarkophage für die sterblichen Überreste der ermordeten Juden oder Kenotaphe (leere Scheingräber). Auch für die wellenförmige Wege gibt es unterschiedliche Deutungen: „Gefühl der Verunsicherung“ (Mahnmal-Stiftung), „wogendes Weizenfeld“ und „bewegte Meeresoberfläche“ (Peter Eisenman) – warum auch immer Weizenfeld und Meer …. (Deutungen von wikipedia übernommen). Den „Ort der Information“ habe ich nicht besucht – die Warteschlange war mir einfach zu lang, da dort nur eine begrenzte Zahl Besucher eingelassen werden. Wie nicht anders zu erwarten war das Denkmal mehrfach Ziel von Vandalismus und antisemitischen Aktionen, von der alltäglichen Fremdnutzung als Rastplatz, Spielplatz, Ort für mehr oder weniger unlustige Selfis sowie als Toilette und Mülltonne ganz zu schweigen – trotz weiträumiger Videoüberwachung. Fazit: Ein ohne Zweifel wichtiger und richtiger Ort im Herzen Berlins, dort wo die Nazi-Führung all die Scheußlichkeiten geplant und beschlossen hat, die zum sinnlosen Tod so vieler Menschen geführt haben. Für das Mahnmal natürlich 5 Sterne, für die künstlerische Umsetzung und den Zustand bei meinem Besuch nur 2 Sterne.
Bewertung auf golocal.de von grubmard am Mo. 08.04.2024
Abstract art leaves its interpretation to the viewer so I feel a lot of people may have mix feelings about this. I visited back in March ...
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Niemand wird in Abrede stellen, dass dieses Jahrhundertverbrechen ein Denkmal benötigt. Doch haben mich schon damals Ort und Form wenig ...
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Holocaust-Gedenkstätte/ Denkmal für die ermordeten Juden Europas

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