Museen
in Berlin

Bewertungen für Museum für Naturkunde

Keine Ahnung, wann ich das letzte mal im Naturkundemuseum war. Ist eine Ewigkeit her. Ich weiß noch, das damals ein paar hundert Meter weiter unsere DDR-Welt zu Ende war. Wird wohl in der Schulzeit gewesen sein. Also höchste Zeit für einen Auffrischungsbesuch. Doof fand ich gleich am Eingang die Kassencontainer mit Anstehen unter freiem Himmel bei Wind und Wetter. In der großen Eingangshalle wird man, wie früher, von dem riesigen Brachiosaurusskelett begrüßt. Drumrum sind weitere Saurierskelette und sonstige Fossilien gruppiert. Es schließen sich weitere Säle an, ua. nochmal Saurier und andere ausgestopfte oder eingelegte Tiere. Die sogenannten Nass-Präparate in einem eigenen Saal sind einigermaßen ekelig. In meiner Erinnerung gabs früher im Naturkundenmuseum mehr „ausgestopfte“ Tiere, teils als Einzelexponate, teils zu Schaubildern in künstlichen Landschaften drapiert. Einen eigenen Saal haben Mineralien und Gesteine. Fand ich als Kind oder Jugendliche totlangweilig. Jetzt konnte ich der Schönheit, Farben und Formen einiger Ausstellungsstücke doch eine gewisse Begeisterung entgegenbringen. Es war bei meinem/unserem Besuch recht voll und die Luft im Museum war sehr stickig und verbraucht. Eine Klimaanlage mit Frischluftzufuhr wäre vielleicht mal eine Idee. Ich habs nach Jahrzehnten mal wieder gesehen und das reicht dann für die nächsten Jahrzehnte auch.
Bewertung auf golocal.de von Solis am Mo. 06.11.2023
Update vom 1.7.2023: Laut Pressemitteilung wird das Museum ab 2024 bei laufendem Betrieb erneut umgebaut. UMGEBAUT - nicht geschlossen (nur mal so für unsere Geschlossen-Meldungs-Aktivisten) ######## Kinder, wie die Zeit vergeht … Als ich das letzte mal vor über 50 Jahren im Naturkundemuseum war, wehte noch die Hammer-Zirkel-Ährenkranz-Fahne überm Haus und wenige 100m westlich vom Museum verlief die Berliner Mauer quer über die Invalidenstraße. Inzwischen ist die Mauer weg und die Symbole des Arbeiter- und Bauern-Staates sind aus der schwarz-rot-goldenen Flagge verschwunden. Das von dem deutschen Architekten August Tiede (1834-1911) entworfene Museum wurde im Jahr 1889 als „Zoologisches Museum der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin“ eröffnet. Umgangssprachlich bürgerte sich schnell der Name „Naturkundemuseum“ für die unterschiedlichen Sammlungen ein. Der Gebäudekomplex umfasste das Geologisch-Paläontologische Museum, das Mineralogisch-Petrografische Museum und das Zoologische Museum. Nur ein geringer Teil der Millionen Exponate umfassenden Sammlungen wurde in der Schauausstellung gezeigt. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Im 2. Weltkrieg wurde das Museum am 3.2.1945 bei einem Luftangriff der US-Air-Force von Bomben getroffen und schwer beschädigt. 25% der Sammlung gingen verloren. Weitere Schäden gab es während der Schlacht um Berlin, lag das Museum doch in der Nähe vom schwer umkämpften Reichstag und altem Regierungsviertel. Im September 1945 wurde das nun im Sowjetische Sektor liegende Naturkundemuseum als erstes Berliner Museum in den unbeschädigten Räumen wiedereröffnet. Die DDR führte im Rahmen ihrer bescheidenen Mittel Reparaturarbeiten an dem kriegsbeschädigten Gebäude durch, baute den zerstörten Ostflügel aber nicht wieder auf. Nach der Wiedervereinigung wurde das Museum umstrukturiert, die Sammlungen neu- und umgestaltet, der kriegszerstörte Ostflügel abgerissen und als Neubau mit historischer Fassade neuerrichtet. Und es gab einen neuen Namen – genau so sperrig wie der alte: „Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung“ … kurz „Naturkundemuseum“ ... Nach einem halben Jahrhundert wurde es nun Zeit, mal zu schauen, was sich im Laufe der Jahrzehnte so verändert hat … Verändert hat sich schon mal der Kassenbereich. Der ist nämlich nicht mehr im, sondern in Containern vorm Haus. Bei Wind und Wetter draußen zu stehen finde ich jetzt nicht so prickelnd. Der Eintrittspreis beträgt 8 €uro (Stand 05.2023 / Ermäßigungen werden gewährt). Fotografieren ohne Blitz und filmen sind gebührenfrei gestattet. Die Lichtverhältnisse in etlichen Ausstellungssälen sind aber nichts für lichtschwache Kameras. In den Räumen der Eingangshalle befinden sich ua. ein Bistro sowie der gut bestückte und gar nicht mal so preiswerte Museumsshop. Vor allem in Begleitung von Kindern sollten man den Bereich meiden. Erspart unnötige Ausgaben und Gequengel der lieben Kleinen. Der Rundgang beginnt dort wo er schon immer begann: im Saal 1, heute „Saurierwelt“ genannt. Hier begrüßte mich ein alter Bekannter: der riesige, zum Skelett abgemagerte Brachiosaurus – 150 Millionen Jahre alt und mit über 13 m Höhe das größte zusammengesetzte Saurierskelett der Welt, gefunden vor über 110 Jahren von einer Expedition in der damaligen deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika (heute Tansania). Umgeben ist er von weiteren Skeletten fleisch- und pflanzenfressender Dinos sowie anderen Fossilien, darunter der berühmte Urvogel Archaeopteryx, genauso alt wie der Big Dino und gefunden im deutschen Altmühltal. Die Saurierausstellung wird in 2 benachbarten Sälen fortgesetzt, wo man auch furchteinflößende Raubsaurier findet, z.B. Tyrannosaurus und den etwas kleineren Allosaurus. Die anderen Säle sind dann so, wie man sich althergebrachte Naturkundemuseen vorstellt. Es gibt Modelle von monstermäßig vergrößerten Insekten, ausgestopfte Vögel in lebensnahen Posen, ausgestopfte Großtiere – darunter der legendäre Gorillamann „Bobby“ (1926-1935) sowie die Publikumslieblinge Eisbär „Knut“ (2006-2011) und den Großen Panda „Bao Bao“ (1978-2012), alle aus dem Berliner Zoo. Insgesamt hat man die Zahl der präparierten Großtiere gegenüber früher deutlich reduziert. Ganz weggefallen sind die großen Schaudioramen – einst der ganze Stolz des Museums zu Ost-Berliner Zeiten. Ob der Raum zum Thema „Präparieren“ was für kleine Kinder ist, müssen Eltern ganz individuell entscheiden. Das Thema gehört zwar untrennbar zum Naturkundemuseum, allerdings sind manche Vitrinen mit den Arbeitsschritten nach meinem persönlichen Dafürhalten nichts für zarte Seelchen. Ähnliches gilt für die Nass-Sammlung. Hier werden in tausenden Gläsern in Alkohol konservierte Tiere gezeigt – selten ein schöner Anblick. Durch die Sammlung, die ca. 1 Million Tiere in 276.000 Gläsern mit 80 Tonnen Alkohol umfasst, kann man nicht direkt gehen – verständlich bei den fragilen Exponaten, sondern nur drumrum. Die eigentliche Sammlung befindet sich hinter gläsernen Trennwänden. Die Hautflügler-/Insektensammlung wird fragmentarisch in einem zum Digitalierungsraum umgestalteten Ausstellungssaal gezeigt. An Werktagen kann man bei der Digitalisierung der umfangreichen Insektensammlung zuschauen. Bei fast 2,3 Millionen Exemplaren aus ca. 235.000 Arten hat man da vermutlich eine ganze Weile zu tun. Sehr interessant ist die historisch und wissenschaftlich wertvolle Mineraliensammlung, die aus der preußischen "Königlichen Mineraliensammlung" von 1781 hervorgegangen ist und die mit heute etwa 200.000 Exponaten ca. 65% der bekannten Mineralien umfasst. In dem weitgehend historisch erhaltenen Mineraliensaal werden fast 1100 Exponate gezeigt. Es ist erstaunlich, zu welcher Formen- und Farbenvielfalt die Natur bei toter Materie fähig ist. Bewundernswert sind auch die oft exakten Winkel und glatten Flächen der Mineralien – hat die Natur alles ohne Werkzeug und Computer hinbekommen. Zu den Zahlen: nicht von mir gezählt, sondern von der Museums-Website übernommen. Negativ: Es herrscht wegen fehlender Belüftung in den meisten Sälen eine ziemlich „dicke Luft“. Positiv: Die Vitrinen sind weitgehend blendfrei. Fazit: Sehenswertes Familienmuseum – wenn man sich nicht an zur Schau gestellten toten Tieren stört.
Bewertung auf golocal.de von grubmard am Sa. 01.07.2023
immer wieder einen Besuch mit Kindern und interessierten Erwachsenen an Natururkunde wert. Bereits als Kinder waren wir sehr gerne hier und haben uns von der Geschichte und den ausgraben faszinieren lassen.
Bewertung auf golocal.de von StolzesHerz666 am Sa. 13.05.2023

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Info: Bei diesem Eintrag handelt es sich nicht um ein Angebot von Museum für Naturkunde, sondern um von goyellow.de bereitgestellte Informationen.