Cappuccino

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Cappuccino ( ital. [ kapːuˈtːʃiːno ]; dt. [ ˌkapʊˈtʃiːno ]) ist ein italienisches Kaffeegetränk , das aus einem Espresso , heißer Milch und heißem Milchschaum zubereitet wird.

Er wird in der Regel in dickwandigen, vorgewärmten Tassen aus Steingut oder Porzellan serviert und gesüßt getrunken. In Italien nimmt man ihn fast ausschließlich zum Frühstück , jedenfalls vor dem Mittagessen ein.

In Deutschland wurde Cappuccino in den letzten Jahren zu einem der populärsten Kaffeegetränke. So trinken 15,8 % der Deutschen mindestens einmal pro Woche einen Cappuccino. [1]

In Österreich existieren der dem Cappuccino zu Grunde liegende Kapuziner und der Cappuccino gleichberechtigt nebeneinander.

Zubereitung

Nach italienischer Art entsteht Cappuccino mit einem Espresso von ungefähr 25–30 ml in einer etwa 120–180 ml fassenden Tasse, der zügig mit halbflüssigem cremigem Milchschaum aufgegossen wird, bis die Tasse voll ist. Beim Eingießen des Milchschaums setzt sich die braune Crema des Espressos oberhalb des Schaums ab und gibt dem Cappuccino sein charakteristisches Aussehen.

Milchschaum

Beim Aufschäumen sollte die Milch nicht über 70 °C erhitzt werden, weil der Schaum dann eine zu feste Konsistenz bekommen und der Cappuccino eventuell den Geschmack von gekochter Milch annehmen würde.

Bei der Zubereitung des Milchschaums herrscht außerhalb Italiens ein weit verbreitetes Missverständnis: Weil der Name Cappuccino vermeintlich von „Kapuze“ abgeleitet ist, führt dies häufig zu dem Irrglauben, dass ein Cappuccino wirklich mit einer spitzen „Kapuze“ oder auch „Zipfelmütze“ aus Milchschaum serviert werden müsse. In Wahrheit bezieht sich der Name allerdings auf die braune Farbe des Habits . So hält sich hartnäckig die Überzeugung, dass sich guter Milchschaum vor allem durch eine möglichst feste, schaumige Konsistenz auszeichnet. In originaler (italienischer) Zubereitungsart dagegen ist der Milchschaum beim Eingießen noch flüssig, frei von erkennbaren Luftbläschen und gleicht in der Konsistenz in etwa halb geschlagener Sahne.

So ist auch die Drittel-Regel, dass ein Cappuccino aus einem Drittel Espresso, einem Drittel Milch und einem Drittel Milchschaum bestehen muss, relativ unsinnig, weil Milch und Milchschaum nicht separat eingegossen beziehungsweise „gelöffelt“ werden, sondern, wie oben beschrieben, der Schaum in halbflüssiger Konsistenz komplett eingegossen wird. Unterhalb der weiß-braunen Haube trennen sich die Phasen des Milchschaums dann schon nach kurzer Zeit, so dass bei einem guten Cappuccino letztlich eine Schaumschicht von etwa 1 bis 2 cm bleibt.

Wegen der flüssigen Konsistenz des Milchschaums lassen sich durch Bewegungen des Kännchens beim Eingießen des Milchschaums eine Vielzahl von braun-abgestuften Mustern erzeugen, die sogenannte Latte-Art . Klassischere Formen sind das Herz oder das Blatt, fortgeschrittenere Formen sind beispielsweise Tulpe, Drache oder Schmetterling. Unter Baristi gibt es in der Disziplin der Latte-Art jedes Jahr zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe.

Manche Kaffeebars benutzen Kakaopulver oder Zimt , um die Farbe und das Aroma der Cremahaube auf der Milch nachzubessern, und manchmal sogar Schablonen, um Muster ähnlich der Latte Art zu erzeugen. Das Bestreuen mit Kakao ist jedoch keinesfalls allgemein üblich. Die Muster und der Geschmack der braunen Haube werden nach „puristischer“ Zubereitungsart nur durch das Vermischen der Crema mit dem eingegossenen Milchschaum erzeugt, nicht durch Zugabe von Kakao oder ähnlichem.

Bohnensorte

Als Bohnenmischung wird traditionellerweise kein reiner Arabica -Kaffee benutzt, sondern eine Mischung mit einem Anteil an Robusta -Bohnen. Die klassische Mischung italienischer Caffè-Bars hat ein Arabica/Robusta-Verhältnis von 60/40, es gibt aber auch immer häufiger Mischungen mit weniger bis gar keinem Robusta-Anteil, besonders in Norditalien. Entgegen ihrem Ruf als „unfeine“ Kaffeebohne ist die Robusta allerdings besonders bei der Zubereitung von Cappuccino von Vorteil: Einerseits setzt sich deren Würze im Milchmischgetränk geschmacklich besser durch, als der tendenziell säurebetontere Arabica, andererseits produziert die Robustabohne bei der Extraktion mehr Crema, was für eine kräftigere Farbe der braunen Haube sorgt. Besonders außerhalb Italiens gibt es inzwischen aber immer häufiger anspruchsvolle Kaffeebars, die betonen, ausschließlich mit reinen Arabica-Mischungen zu arbeiten.

Variationen

Mit Sahne

In Österreich wird überwiegend die italienische Variante des Cappuccinos serviert, also mit Milchschaum. Die in Deutschland teilweise anzutreffende Variante mit Schlagsahne statt aufgeschäumter Milch ist in Österreich als Franziskaner bekannt, in Italien als cappuccino con panna .

Mit Aromen, Sirup etc.

Der Cappuccino ist die Grundlage für allerlei Neukreationen durch die modernen Kaffeehaus-Ketten. In vielen Cafés wird er als „Flavoured Cappuccino“ angeboten und dann mit verschiedenen Sirupen oder anderen Zusätzen aromatisiert. Vorwiegend werden dazu verschiedene Schokolade -, Nuss -, Vanille – oder Karamell – Aromen gewählt, ausgefallenere Kombinationen sind z. B. die Zugabe von Fruchtstücken oder Marshmallows . Darüber hinaus werden im Sommer auch Varianten mit Eiswürfeln oder gestoßenem Eis angeboten, die besonders erfrischend wirken sollen.

Bei zahlreichen Neuschöpfungen bedient sich die Namensgebung Wortteilen des Cappuccino. Inzwischen gibt es sogar geschützte Markennamen, wie beispielsweise den Chococino (ein Kakaogetränk mit Milchschaum) des Lebensmittelkonzerns Nestlé .

Entstehungsgeschichte, Namensherkunft und Pluralbildung

Cappuccino basiert auf dem österreichischen Kapuziner , einer Wiener Kaffeespezialität. Dies ist ein Mokka , der mit flüssigem Schlagobers (Schlagsahne) vermischt wird, wodurch das Getränk eine Färbung erhält, die an den Habit eines Kapuziners erinnert. Dementsprechend hat auch der Cappuccino seinen Namen vom italienischen Wort für „Kapuze“ ( cappuccio ).

Cappuccino entstand vermutlich, als österreichische Soldaten, die in Italien stationiert waren, weiterhin ihren gewohnten Kapuziner trinken wollten. Mit der Zeit entwickelte sich daraus der heutige Cappuccino, der mit seiner Urform nur noch wenig gemein hat.

Der Duden gibt „Cappuccinos“ als Pluralform an. Als Lehnwort wird er wie ein deutsches Wort behandelt. Der italienische Plural lautet „Cappuccini“.

Einzelnachweise

  1. Genusshäufigkeit von Cappuccino, Typologie der Wünsche 2006/2007
Das Original dieses Artikels finden Sie hier.
Dieser Artikel steht unter der Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported Lizenz.
Die Authoren des Originalartikels sind hier veröffentlicht.
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