Die Elektroenzephalographie , kurz EEG genannt, ist ein medizinisches Diagnoseverfahren, um elektrische Gehirnströme zu messen. Ärzte können mit Hilfe der Messergebnisse krankhafte Veränderungen der elektrischen Hirnaktivität erfassen und entsprechend behandeln.
Wie funktioniert eine EEG?
Bei einer EEG werden kleine Metallplättchen, die sogenannten Elektroden, auf die Kopfhaut des Patienten aufgesetzt. Diese werden mit einer Haube fixiert, um nicht zu verrutschen und bestmögliche Messergebnisse zu sichern. Während der Untersuchung werden zwischen jeweils zwei Elektroden elektrische Spannungsunterschiede gemessen, verstärkt und als Hirnstromwellen aufgezeichnet. Mediziner erkennen daran die Aktivität und Funktionstüchtigkeit der Nervenzellen im Gehirn. Meist dauert eine Messung 20 bis 30 Minuten.
Medizinische Nutzung einer EEG
Normalerweise ziehen Neurologen eine EEG zur Diagnosestellung zur Hilfe. Anhand der linienförmigen Messergebnisse, ähnlich wie die Aufzeichnung der elektrischen Herzaktivität bei einer EKG , dem Elektrokardiogramm, erkennt der Facharzt, um welche Krankheit es sich im Einzelfall handeln kann.
Diagnosestellung durch eine EEG
Besonders bei Verdacht auf Epilepsie wird eine EEG zu Rate gezogen. Oft sind für eine endgültige Diagnosestellung jedoch mehrere Messungen notwendig. Zudem kann eine EEG bei Schlafstörungen , der Erkennung von Gehirnentzündungen oder stoffwechselbedingten Hirnerkrankungen helfen. Auch der Schweregrad von Vergiftungen ist durch eine Elektroenzephalographie zu ermitteln. Neben ihrer Verwendung in der Diagnostik wird eine EEG zur Überwachung von Patienten auf Intensivstationen sowie während operativer Eingriffe eingesetzt und kann mit der sogenannten Null-Linie, bei der keine Gehirnströme mehr gemessen werden, den Hirntod feststellen.
Therapieformen nach einer EEG-Messung
Ist eine Erkrankung mittels EEG erst einmal festgestellt, kann der Neurologe eine entsprechende Therapieform für seinen Patienten finden. Bei einer Epilepsie kommt es auf den Schweregrad der Erkrankung an. Sie kann unbehandelt bleiben, aber auch mit Medikamenten therapiert werden. Bei Schlafstörungen kommt es wiederum darauf an, weshalb sie auftreten. Meist behandelt der Arzt diese aber nur im Notfall mit Medikamenten.